Wenn Wohnen zur Belastung wird – und der Markt zum Problem!
Wann & Wo
Dienstag, 03. März 2020, 10:15 Uhr
Café Stein, Währinger Str. 6-8, 1090
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Dr. Alexander Behr
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz
+43 650-34 38 37 8
alexander.behr@univie.ac.at
Nina Spurny, BA MA
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz
+43 660 34 37 35 9
spurny@diskurs-wissenschaftsnetz.at
Wohnen ist ein wichtiger Bereich der Daseinsvorsorge, ein öffentliches Gut und ein menschliches Grundbedürfnis. Es wird aber zunehmend zur Ware, was zur Folge hat, dass leistbares Wohnen für immer mehr Menschen zum Problem und damit zu einer Belastung wird. In der von Diskurs. Das Wissenschaftsnetz organisierten Pressekonferenz wird das Spannungsverhältnis von menschlichem Grundbedürfnis und dem Wirken von Marktkräften interdisziplinär aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen beleuchtet. Auf Grundlage wissenschaftlicher Daten werden die Entwicklung des Wohnungsmarktes, der Wohnungspreise und der Wohnungspolitik in Österreich sowie deren soziale Folgen thematisiert. Es werden aber auch evidenzbasierte Vorschläge zur Lösung der identifizierten Probleme aus wissenschaftlicher Perspektive präsentiert.
Thematisch deckt das Mediengespräch folgende vier Problembereiche ab:
Im Themenbereich Wohnen und Finanzmarkt geht es um die Einflüsse von Entwicklungen auf den Finanzmärkten auf Wohnungsmarkt und Wohnungspreise. Dabei wird auf Phänomene wie steigende Immobilienpreise (Stichwort Betongold) aber auch Folgen der Austeritätspolitik (im Gefolge der Finanz- und Bankenkrise 08/09) und der Rückgang öffentlicher (kommunaler Investitionen im allg. und im Wohnbau im Besonderen) eingegangen.
Im Themenbereich Eigentum vs. Miete wird dargestellt, wie die zunehmende Orientierung auf Eigentum dem Markt leistbare Wohnungen entzieht und welche Probleme sich aus einer strikten Gewinnorientierung bei der Vermietung ergeben, auch Airbnb als kurzfristige Vermietung und Verwertung spielt dabei eine Rolle.
Der Themenbereich Leistbares Wohnen für wen am Beispiel des Wiener Modells skizziert die Bedeutung des sozialen Wohnbaus (Kommunen, gemeinnütz. GBV) für leistbares Wohnen, beleuchtet aber auch die Frage „Sozialer Wohnbau für wen?“ Unterschiedliche Bedürfnisse bezogen auf soziale Milieus bzw. Schichten werden berücksichtigt und der Aspekt einer Polarisierung am Wohnungsmarkt.
Schließlich wird auch auf den Aspekt der Bodenpolitik eingegangen, auf das Phänomen der Bodenspekulation und seine Auswirkungen auf räumliche Segregation.
Ziel des Mediengesprächs ist es wissenschaftliche Evidenz zu einem zentralen Aspekt der Daseinsvorsorge, der viele Menschen unmittelbar betrifft, in den öffentlichen Diskurs einzubringen.
INPUTS
Elisabeth Springler
Studiengang „Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung“,
FH des BFI Wien
Christoph Reinprecht
Institut für Soziologie
Universität Wien
Selim Banabak
Institut für Raumplanung
Technische Uiversität Wien
Gabu Heindl
Institut für Kunst und Architektur
Akademie der bildenden Künste & Architectural Association School of Architecture, London)