Arbeitszeit als Benachteiligungs- und Gleichstellungsfaktor (Mediengespräch, 5.3.2024)

Die Benachteiligung von Frauen* in unserer Gesellschaft ist vielschichtig und in mehrfacher Weise strukturell angelegt. Ein gewichtiger Benachteiligungs- bzw. Gleichstellungsfaktor ist die Arbeitszeit. Im Vorfeld des internationalen Frauentages nimmt sich das von Diskurs. Das Wissenschaftsnetz organisierte Mediengespräch dieses in der Öffentlichkeit zu diesem Anlass normalerweise nicht so stark beachteten Problembereichs aus wissenschaftlicher Perspektive an.

Wir tun das in zweifacher Weise: Zum einen präsentieren wir in einer spezifischeren Perspektive Forschungsergebnisse zu benachteiligenden Arbeitszeitmodellen in zwei frauendominierten Branchen, der mobilen Pflege und der Reinigung. Im dort vielfach angewendeten Modell der geteilten Dienste bzw. Schichten, wird die Arbeitszeit durch unbezahlte freie Stunden zwischendurch unterbrochen. Ein dermaßen fragmentierter Arbeitstag hat jedoch erhebliche nachteilige Wirkungen auf die Lebensqualität der (hauptsächlich weiblichen) Betroffenen. Die Zeit zwischen den Schichten kann kaum als reale Freizeit genutzt werden.

Zum anderen wird in einer allgemeineren Perspektive vor allem drei Fragen nachgegangen: Wovon hängen bestimmte Arbeitszeitmuster von Frauen ab, welche Chancen und Risiken in Bezug auf Karriereentwicklung und andere geschlechtsspezifische Konsequenzen lassen sich ableiten? Verändern sich kulturelle Leitbilder durch flexiblere Arbeitsorte und Arbeitszeitmodelle? Und, welche Potenziale haben diese, Leitbilder zu verändern und damit Geschlechtergleichstellung und Frauenkarrieren zu fördern?

v

INPUTS

Moderation:
Manfred Krenn
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz

Aufzeichnung des Inputs